Der Klimawandel stellt die Land- und Forstwirtschaft schon heute vor große Herausforderungen. Vor allem wir als Jugendliche werden die Folgen, welche die Erwärmung mit sich bringt, in vollem Umfang zu spüren bekommen. Längst muss an einer Lösung gearbeitet werden, um sowohl die Herausforderungen der Zukunft zu meistern als auch die Chancen, die sich aus der Energiewende ergeben für sich zu nutzen.
Martin Kubli
Bundesleiter der Landjugend Österreich
Gemäß der Bioökonomiestrategie wird forciert die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu überwinden. Sie soll in allen biobasierten Sparten Anwendung finden und die Effizienz im Umgang mit nachwachsenden Rohstoffen vorantreiben. Eine zentrale Rolle wird dabei die Forstwirtschaft spielen, mit der aktiven Bewirtschaftung Österreichs Wälder können nachhaltig hochwertigste, stetig nachwachsende und klimaneutrale Holzprodukte zur Erreichung der gesteckten Ziele beitragen.
Mit der Verwendung von Holz sowohl im Energie- als auch stofflichen Sektor, wie zum Beispiel der Bauwirtschaft, kann CO2 aus fossilen Energieträgen vermieden und langfristig gespeichert werden. Österreich verfügt durch seinen hohen Waldanteil von fast 50% und die hohen Holzvorräte von über 1 Mrd. Vorratsfestmetern hier über ein gewaltiges Potenzial, welches es für die Zukunft zu nutzen gilt. Jährlich wachsen ca. 3.400 ha an Wald zu und nur 88% des Potenzials, das uns der Wald an Zuwachs liefert, werden auch tatsächlich genutzt. Vor allem kann durch die aktive Bewirtschaftung und Verarbeitung von Holz regional, in den ländlichen, strukturschwachen Regionen, umweltfreundliche und nachhaltige Wertschöpfung erzielt werden und langfristig stabile Strukturen für den ländlichen Raum geschaffen werden.
Hier geht es vor allem auch um unsere jungen Landwirtinnen und Landwirte, welche aus den über viele Generationen hinweg nachhaltig bewirtschafteten Wäldern auch in Zukunft ein sicheres Einkommen generieren wollen, um die Existenz ihrer Höfe zu sichern. Nur durch ein klares Bekenntnis zur Bewirtschaftung unserer Wälder können langfristig Arbeitsplätze erhalten beziehungsweise neue geschaffen und die angestrebten Ziele im Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 erreicht werden. Energie aus Biomasse wird dabei eine der Schlüsselkomponenten sein.
Das Grundsatzgesetz zur Biomasse und in weiterer Folge das Erneuerbare Ausbaugesetz 2020 werden die ersten Schritte in die richtige Richtung sein, die Energiewende einzuleiten. Um die ambitionierten Ziele zu erreichen wird es in Zukunft alle erneuerbaren Energieträger brauchen, vom Wasser über die Sonne bis hin zum Wind, wir werden wohl auf keine verzichten können und es gilt jede für sich weiter auszubauen. Zusätzlich wird es ein Umdenken in Puncto Energieeffizienz, Ressourcenschonung und unserem Konsumverhalten geben müssen.
Die Jugend von morgen, muss mit den Taten von gestern in Zukunft leben, es gilt heute die Weichen zu stellen, um den folgenden Generationen Optimismus für die Zukunft auf den Weg zu geben. Der Klimawandel bietet Herausforderungen aber auch viele Chance und es darf keine Zeit mehr verstreichen diese zu erkennen und zu nutzen.