Bmstr. Ing. Hanspeter Schachinger
BIM-Experte und BIMCOS Geschäftsführer
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Der Baumeister Ing. Hanspeter Schachinger über die Digitalisierung in der Baubranche und warum es immer wichtiger wird, auf BIM zu setzen.
Herr Ing. Schachinger, was muss ich mir unter der Digitalisierung in der Baubranche vorstellen?
Die Digitalisierung ist ein sehr großer Bereich, die sehr viele Prozesse abdeckt. Und was wir jetzt machen, ist, diese Bau-Prozesse in einem Projekt mit Hilfe von IT-Lösungen darzustellen und teilweise auch zu automatisieren. Die digitale Übertragung von Datensätzen zwischen unterschiedlichen Projektpartnern eines Bauvorhabens vereinfacht vieles, ohne dass Datenverluste stattfinden. Denn durch immer mehr Spezialisten auf einer Baustelle steigt die Komplexität zunehmend.
Sind wir da dann schon beim Thema BIM (Building Information Modeling)?
Genau. BIM ist ein großer Bereich dieser Digitalisierung und laut meiner Erfahrung eine ideale Grundlage, um darauf aufzubauen. Gemeinsam mit der TU Wien habe ich eine Studie über die Tätigkeiten des Bauleiters gemacht. Bei dieser Studie ist herausgekommen, dass ein großer Zeitaufwand nur für das Suchen von Daten und die Generierung von Informationen benötigt wird. Durch BIM haben wir jetzt die Möglichkeit, Daten an den jeweiligen Geometriekörper anzuhängen und mit diesen Daten zu arbeiten. Und diese BIM-Methode benötigt cloudbasierte BIM-fähige Software-Systeme.
Und was ist dann Open-BIM?
Open-BIM ist im Gegensatz zu Closed-BIM die Möglichkeit, relevante Daten zwischen unterschiedlichen Software-Systemen verschiedener Unternehmen über eine neutrale Datenschnittstelle zu tauschen. Hinzu kommt noch die Definition, wer welche Daten erstellt, wer diese prüft und wer sie auswertet. Dieses Ergebnis wird dann an alle Beteiligten weitergegeben. Das sollte bi-direktional funktionieren. Und natürlich müssen diese Datenmengen auch klassifiziert werden, um die relevanten Informationen zu gewinnen.