Dipl.-Ing. Christian Klug
Abteilungsleiter Geoinformation und Vermessung
EPOSA ist ein Positionsbestimmungssystem, das noch präziser ist als übliche Services. Vor allem in der Landwirtschaft erfreut es sich bereits großer Beliebtheit, berichtet Kundenbetreuer Christian Klug.
Wofür steht das Kürzel EPOSA, Herr Klug?
EPOSA bedeutet Echtzeitpositionierung Austria: Wir bieten damit Services, durch die die Positionsbestimmung, die etwa GPS-Systeme durchführen, noch genauer wird. Die Genauigkeit liegt hier im Zentimeterbereich.
Was sind die Vorzüge gegenüber ähnlichen Services der Mitbewerber?
Andere Konkurrenzprodukte haben nicht diese Genauigkeit. Die Mitbewerber liegen da eher im Dezimeter- wenn nicht gar Meterbereich. Von technisch ähnlichen Lösungen heben wir uns auch durch schnellere Reaktionszeiten beim Kundensupport ab. Zudem nutzen wir vier Satellitensysteme, unsere Konkurrenz dagegen nur drei.
Dabei zehren Sie ja auch vom Knowhow der drei EPOSA-Partner, oder?
Genau. Es ist von Vorteil, dass die drei Unternehmen, die hinter EPOSA stehen – Wiener Netze, Energie Burgenland und ÖBB – aus den Bereichen Versorgung und Dienstleistung kommen. Mit dieser gebündelten Erfahrung schaffen wir es, einen Service zu bieten, der alle 24 Stunden, jeden der 365 Tage im Jahr zu über 99 Prozent verfügbar ist. Die Konkurrenz kann solche Verfügbarkeiten nicht bieten.
Was sind die Anwendungsgebiete von EPOSA speziell in der Landwirtschaft?
Der große Vorteil ist, wenn ich eine Landmaschine mithilfe von EPOSA manövriere, dass ich eine exakte Spurführung auf dem Feld vollziehen kann. Das schafft der Mensch hin und retour nicht. Da kommt es immer zu einer Überlappung von einigen Dezimetern. Durch die satellitenpositionierte Steuerung kann ich das auf wenige Zentimeter reduzieren. So muss die Maschine auch weniger fahren – das spart Zeit und Kraftstoff und verringert Ernteschäden.
Gibt es noch weitere Vorteile?
Es ist auch nicht mehr notwendig, dass immer dieselbe Person das Feld abfährt. Das können über unterschiedliche Zeiträume verschiedene Personen machen, da die Maschine immer die gleiche ideale Route fährt. Damit ist ein effizienter Einsatz von Ressourcen und Personal gewährleistet. Des Weiteren kann man aus den Datenaufzeichnungen Rückschlüsse auf die landwirtschaftliche Fläche wie zur Steigung, Neigung oder Feuchtigkeit für die Planung des nächsten Produktionszyklus ziehen.
Was sind neben dem Feldmaschinenbetrieb noch andere Einsatzmöglichkeiten?
EPOSA ist eine gute Unterstützung für den Drohneneinsatz, der in der Landwirtschaft ja auch inzwischen üblich ist. Damit lässt sich der Zustand von Pflanzen erfassen und insbesondere Getreide auf Schädlingsbefall und Feuchtigkeitsschäden überprüfen. Mithilfe von EPOSA kann man die Drohne bestimmte Routen automatisch abfliegen lassen.
Und wie ist die Resonanz in der Landwirtschaft aktuell bislang?
Der Einsatz von EPOSA ist absolut Realität. Landwirte sind unsere größte Kundengruppe. Haben wir etwa doch einmal – warum auch immer – einen Signalausfall, dauert es keine fünf Minuten, bis ein Landwirt bei uns fragt, ob eine Störung vorliegt.
Die Bauern sind also mit EPOSA sehr zufrieden?
Viele von ihnen können sich gar nicht mehr vorstellen, anders zu arbeiten. Das nicht zu tun, wäre auch verschwendetes Potential: Fast jede Landwirtschaftsmaschine ab einer bestimmten Preisklasse hat die Technik verbaut – das sind Multimediasysteme wie in einem Mittelklassewagen. Wenn man das nicht nutzt, ist das schade: Sie kaufen solche innovativen Technologien ja mit der Maschine mit.