Unter Bodenfruchtbarkeit versteht man das Zusammenspiel von optimaler
Wasser-, Luft- und Nährstoffversorgung des Bodens bei gleichzeitig
hoher Aktivität des Bodenlebens, welches die organische Substanz rasch
umsetzt. Ein fruchtbarer Boden besitzt die Fähigkeit, Wasser und
Nährstoffe zu speichern und bei Bedarf für die Pflanze abzugeben.
Phosphat und Kali sind jene Grundnährstoffe, die im Boden grundsätzlich
in großen Mengen vorhanden sind. Entscheidend für die Aufnahme durch die
Pflanze ist deren im Bodenwasser gelöster und an den Bodenaustauschern
verfügbarer Anteil. Das Ergebnis einer Bodenuntersuchung spiegelt diesen
Anteil in den Versorgungsklassen A bis E wieder.
Ergebnisse aus der Praxis
Aktuelle Bodenuntersuchungsergebnisse aus Oberösterreich zeigen, dass sowohl bei Phosphat als auch bei Kali ein beträchtlicher Anteil der Böden nicht ausreichend versorgt ist.
Einsparungen bei der Grundnährstoffdüngung führen zum Abbau der Bodenreserven, zu weniger Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe und damit zu Mindererträgen. Nach zehn Jahren können die Werte im Boden bereits um eine Versorgungsstufe gesunken sein. Ein Heben der Werte um eine Stufe dauert jedoch viel länger und ist mit extrem hohen Düngungskosten verbunden.
Langjährige Versuche aus Ostdeutschland belegen, dass eine entzugsorientierte Phosphat- und Kali-Düngung in Versorgungsstufe A bis zu 40 Prozent Mehrertrag bringt.
Die Phosphat- und Kaliversorgung zur jeweiligen Kultur muss nicht exakt dem Bedarf entsprechen. Wichtig ist eine ausgeglichene Bilanz über die Fruchtfolge. Dabei wird zu den PK-sensiblen Kulturen wie Mais, Zuckerrübe und Kartoffeln die Grundnährstoffdüngung in Höhe des Entzuges und auch darüber hinaus gegeben, während beim PK-toleranten Getreide eine Düngung nur mit Stickstoff hin und wieder ohne Ertragsverlust möglich ist. Ein Einsparen bei der Grundnährstoffdüngung bedeutet auf Ertrag und Erlös zu verzichten und die Düngungskosten in die Zukunft zu verschieben!