Die österreichische Landwirtschaft versorgt jeden Tag KonsumentenInnen mit Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang übernimmt auch der österreichische Handel eine verantwortungsbewusste Aufgabe.
Brot, Milch, Käse, Fisch und Fleisch – KonsumentInnen können sich in
den Regalen von Lebensmittelgeschäften nach Lust, Laune und Budget im
Sortiment bedienen. Dass es nicht nur eine sehr große Vielfalt an
verschiedenen Lebensmitteln gibt, sondern diese auch noch zu einem
gewichtigen Teil aus heimischer Produktion stammen, dafür sind
verschiedene Akteure verantwortlich. Neben den Lebensmittelproduzenten
und lebensmittelverarbeitenden Betrieben ist auch der Handel ein
wichtiger Partner in diesem Prozess. Ein Prozess, der im besten Fall von
gegenseitiger Wertschätzung für Produkte, Qualität und Fairness
bestimmt ist.
Traditionelle Familienbetriebe
Die österreichische Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Aufgrund von gesellschaftlichen und strukturellen Veränderungen gibt es heute viel weniger Bauern als noch vor fünfzig Jahren. Eine Entwicklung, die nicht nur in Österreich, sondern auch innerhalb der Europäischen Union zu beobachten ist. Und dennoch ist Österreich innerhalb dieses Verlaufes doch ein wenig anders. Gerade im europäischen Vergleich fällt die relative Kleinstrukturiertheit der österreichischen Landwirtschaft auf.
Mit einer durchschnittlichen Größe von ca. 45 Hektar sind österreichische Landwirtschaftsbetriebe nach wie vor eher klein- und mittelstrukturiert. Außerdem werden viele Landwirtschaften schon seit Jahrzehnten als traditionelle Familienbetriebe geführt und übernehmen wichtige Aufgaben in der Pflege der Kulturlandschaft. Und noch etwas fällt im internationalen Vergleich auf: Der Anteil an biologischer Landwirtschaft – jeder 5. Betrieb ist ein Bio-Betrieb – ist in Österreich besonders hoch. So hoch, dass Österreich dabei sogar Spitzenreiter innerhalb der Europäischen Union ist.
Der faire Bio-Boom
Der Boom nach Bio-Produkten wird natürlich auch vom österreichischen Handel mitgetragen. KonsumentInnen kaufen besonders gern österreichische, regionale, faire, nachhaltige und biologische Produkte ein. Die Nachfrage steigt und steigt und der Handel kommt diesem Trend in Zusammenarbeit mit österreichischen BäuerInnen nach. Nur ungern sind Herr und Frau Österreicher rein von ausländischen Produkten bzw. Importen abhängig. Umso wichtiger ist, dass die Selbstversorgung mit österreichischen Produkten ganz oben auf der Agenda steht – auf jener von ProduzentInnen, HändlerInnen, aber auch auf jener von KonsumentInnen. Und schließlich natürlich auch auf jener der Politik. Immerhin ist Landwirtschaft ein vieldiskutiertes Politikfeld – auch weil Veränderungen in der Landwirtschaft immer auch Veränderungen für Handel und Konsum bedeuten.
Fairness und Verantwortung
Auch nachhaltige und faire Produkte werden KonsumentInnen immer wichtiger. Apropos fair: Von Fairness können sowohl Handel als auch Landwirtschaft profitieren. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus in Kooperation mit dem Österreichischen Handelsverband Ende letzten Jahres eine weisungsfreie Ombudsstelle ins Leben gerufen, mit dem Ziel, das Gemeinsame zwischen Handel und Landwirtschaft auf eine neue Ebene zu stellen. Ein verantwortungsbewusster Umgang miteinander ist die Basis jeder guten Beziehung. Auch jener zwischen Handel und BäuerInnen. Immerhin ist gerade die Qualität der Produkte der österreichischen Landwirtschaft etwas, worauf man durchaus stolz sein kann. Und das merkt man in gegenseitig wertschätzenden Geschäftsbeziehungen und schlussendlich auch in den Produkten.